Wilfried Rumpf wurde am 23. April im Rahmen eines Gottesdienstes in der Evangelischen Kirche in Nierstein-Schwabsburg in den Ruhestand verabschiedet.
Unzählige Weggefährt*innen verabschiedeten sich von ihm bei einer großer Feier und Empfang mit Grußworten und Imbiss im Gemeindehaus.
Es dürften wohl einige Tausend rheinhessische Kinder und Jugendliche sein, die im Laufe von über 30 Jahren an Freizeiten teilgenommen haben, die von ihm organisiert und veranstaltet worden sind. Viele kennen ihn also: den diplomierten Gemeindepädagogen und Sozialarbeiter Wilfried Rumpf, der 1985 seine Arbeit als Dekanatsjugendreferent im Evangelischen Dekanat Oppenheim seine Arbeit aufnahm und nun, zum 1. Mai 2022 als Dekanatsjugendreferent im fusionierten Dekanat Ingelheim-Oppenheim in den Ruhestand geht.
"Ich wollte gern wieder auf's Land"
An sein Bewerbungsgespräch für die Stelle des Dekanatsjugendreferenten im Dekanat Oppenheim im Jahr 1984 erinnert sich der gebürtige Nordhesse noch heute gerne. Schmunzelnd erzählt er, dass es in der Weinprobierstube der Niersteiner Winzergenossenschaft bei einem Glas guten Rheinhessenwein stattfand, weil der damalige Präses des Evangelischen Dekanats Oppenheim Direktor der Winzergenossenschaft war. „Nach ersten beruflichen Erfahrungen in Darmstadt wollte ich gern wieder auf’s Land“, berichtet der gesellige Pädagoge, den man selten ohne eine Melodie auf den Lippen erlebt. „Die Leute waren nett. Sie entsprachen meinem Naturell.“
Sein Ziel: Jugendliche über die kirchliche Arbeit hinaus erreichen
In seiner neuen beruflichen Heimat fand er, wie er sagt, ein „Geschenk“ vor: den Arbeitskreis Freizeiten in der Evangelischen Jugend des Dekanats Oppenheim (kurz: AkF). Zusammen mit dem CVJM Nierstein und dem Kindergottesdienst-Helferkreis gehörte dieser mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Teamern zu den Säulen, auf denen für die nächsten Jahre die Kinder- und Jugendarbeit im Oppenheimer Dekanat ruhte oder sagen wir besser: sich fortentwickelte. Denn 1987 gelang – unter maßgeblicher Mitarbeit von Wilfried Rumpf – die Übernahme des Jugendhauses Oppenheim in die Trägerschaft des Evangelischen Dekanats Oppenheim. Damit war Rumpf einem seiner Ziele nähergekommen: einer an den Jugendlichen orientierten Kinder- und Jugendarbeit, die über die kirchliche Arbeit hinaus auch die Jugendlichen in den Blick nahm, die in den traditionellen Angeboten kein Zuhause hatten.
Von SchuLeiCa bis "Jugend trifft Politik"
Seine Begeisterungsfähigkeit führten dazu, dass der Pädagoge nicht nur Jahr für Jahr über die JuLeiCa-Ausbildung Teamer-Nachwuchs für die Gemeinden gewinnen konnte, er hob auch so manch‘ ungewöhnliches Projekt wie die Kooperation zwischen kirchlicher Jugendarbeit und Schule, die „SchuLeiCa“, aus der Taufe. Die Mitbestimmung der Jugendlichen lag ihm dabei besonders am Herzen. Dazu kam die jahrzehntelange Mitarbeit in zahlreichen Gremien. Rumpf konnte sich ein Netzwerk von (jugend-)politischen Kontakten aufbauen. Und davon profitierte seine Arbeit vor Ort. So entstand z. B. das Projekt „Jugend trifft Politik“, das bis heute große Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Keine Langeweile im Ruhestand
Den Ruhestand vor Augen weiß Rumpf, dass ihm die Freizeitenarbeit und der Umgang mit den Jugendlichen fehlen wird. Angesichts der Vielzahl seiner Hobbies und ehrenamtlichen Engagements – Wilfried Rumpf hat z. B. vor kurzem das Ehrenamt des Kirchenvorstandsvorsitzenden in seiner Gemeinde übernommen – weiß man jetzt schon, dass es dem Pädagogen zukünftig kaum langweilig werden wird.
Für den Fachbereich Kinder und Jugend im Zentrum Bildung der EKHN bedankte sich Simone Reinisch bei ihm für das Engagement und die geleistete Arbeit mit einem großen „Rheinhessischen Blumenstrauß“.