Pressemitteilung zur Kurzexpertise des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Diakonie Deutschland
Anlass zur Durchführung der Kurzexpertise bieten die seit Monaten andauernden Streitigkeiten der Ampelkoalition zum Thema der Kindergrundsicherung. Die Kurzexpertise stellt umfassend das Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland dar und erörtert die gesellschaftlichen Folgekosten in den Bereichen Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe.
Ausgangssituation ist, dass in Deutschland jedes vierte Kind von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen ist. Schon vor dem Anstieg der Inflation war mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland armutsgefährdet. Die Einkommensarmut von Alleinerziehenden und von Haushalten mit drei und mehr Kindern ist durchgängig mehr als doppelt so hoch wie im gesellschaftlichen Durchschnitt.
„Täglich erleben unsere Mitarbeitenden in den Sozial-, Migrations- oder Familienberatungsstellen, Kitas und anderen Einrichtungen die Folgen von Kinder- und Familienarmut. Sie erleben auch die Überforderung, die mit der Beantragung von Leistungen einhergeht, auf die ein Rechtsanspruch besteht“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie bei der Präsentation des Gutachtens.
Zwei der zentralen Ergebnisse der Kurzexpertise zeigen, dass Investitionen in Kinder sich langfristig auszahlen und zu erheblichen Einsparungen bei den sonst entstehenden gesellschaftlichen Folgekosten führen. Durch gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung, Bildung und soziale Unterstützung von Kindern können langfristige Vorteile erzielt werden. Gesunde und gut ausgebildete Kinder haben deutlich bessere Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben mit höherem Einkommen und einer geringeren Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung.
„Dies stärkt das Vertrauen in Demokratie und Sozialstaat, stärkt den Arbeitsmarkt - und zuallererst: Dies sollten uns alle Kinder wert sein“, so Lilie zum Thema Kindergrundsicherung.
Zur Pressemitteilung und Kurzexpertise:
www.diakonie.de/pressemeldungen/gutachten-zur-kindergrundsicherung-wer-bei-den-kindern-spart-zahlt-spaeter-drauf